Pendler zwischen Himmel und Hölle
7:00 Uhr, der Steward macht seine zweite Runde. Es gibt heißen Kaffee, wahlweise Tee oder auch O‑Saft, dazu knusprige Brötchen mit leckerem Belag nach Wunsch. Entspannt sitze ich in meinem Plüschsessel, die Füße bequem auf dem Fußbänkchen. Eine angenehmere Art des Reisens ist kaum vorstellbar. Ich liebe die Bahn.
Die Fahrt über eine Weiche rüttelt den Zug kurz durch, ich bin wach. Heute Morgen habe ich Glück, denn ich sitze. Lehne links an einer beschlagenen Fensterscheibe, rechts eindeutig begrenzt durch den harten Ellenbogen meines Nachbars. Vielleicht war es gestern Abend, eventuell auch heute Morgen, dass er ein Knoblauchbad genommen hat. Egal, zumindest habe ich einen Sitzplatz und muss nicht im Gang stehen. Der Zug hält, Bahnhof Quadrath-Ichendorf, es quetschen sich weitere Pendler in den Zug. Eine geseufzte Fahne aus der Anonymität der Masse, gibt Auskunft darüber, dass es zumindest bei einem Mitreisenden, heute Morgen schon Frühstückskorn gab.